Störlichtbogen Klasse 2 (bis 7kA) Schutzvisier für Elektriker
Störlichtbogen entstehen in der elektrischen Energietechnik bei ungenügendem Abstand und/oder Isolation von elektrischen Anlagenteilen. In Niederspannungsbereichen werden diese Störlichtbogen bei Arbeiten an spannungsführenden Teilen durch von Menschen verursachten Kurzschlüsse verursacht. Diese können auch ohne direkten Kontakt mit dem Leiter entstehen. Vor allem Arbeiten zwischen Anlageteilen sind besonders gefährlich. Bei dem explosionsartigen Vorgang können für Sekundenbruchteile Temperaturen von teilweise über 10000°C entstehen. Dazu kommen weitere Gefahrenquellen wie z.B. Hitzestrahlung, verdampftes und geschmolzenes Metall, Fetten, Chemikalien und durch die explosionsartige Lichtbogenzündung entstehende Druckwellen und UV Strahlung. Diese können zu schwersten Verletzungen führen und im schlimmsten Fall tödlich sein. In den meisten Fällen ist es den großen Energieversorgern und Stadtwerken aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit nicht möglich die Anlagen abzuschalten. Um bei diesen Arbeiten im laufenden Betrieb genügend Schutz gegen Störlichtbogen zu bieten, werden speziell angefertigte Schutzanzüge, Handschuhe und Schutzvisiere der Klasse 2 für die Arbeiter benötigt, welche bis zu einem Kurzschlussstrom von 7kA schützen.
Voraussetzungen für Schutzkleidung und Visiere Klasse 2
Als Arbeitgeber sind Sie in der Pflicht für einen ausreichenden Schutz ihre Arbeiter zu sorgen. Der Gesetzgeber sieht dabei für Arbeiten an unter Spannung stehenden Anlagenteilen Schutzkleidung und Visiere vor, welche gegen Störlichtbogen Klasse 2 schützen. Dabei sind die Anforderungen der Ausrüstung hauptsächlich auf elektrische Spannungen und elektrische Ströme bis 7kA ausgelegt. Das Material und die Verschlüsse der Schutzkleidung und Visiere darf keine Lochbildung zulassen, muss Hitze- und Feuerbeständig sein. Das verhindert, dass geschmolzenes Metall und heiße Flüssigkeiten auf die Hautoberfläche der Arbeiter trifft. Nur somit kann die Sicherheit der Arbeiter während ihre Tätigkeit gewährleistet werden. Außerdem muss die Ausrüstung den Normen ENV 50354 und der international standardisierten IEC (International Electrotechnical Commission) 61482-1-2 entsprechen. Die ENV beinhaltet den sog. BoxTest, bei dem ein gerichteter Störlichtbogen auf die Schutzkleidung trifft. Dabei wird auch die Wärmebeständigkeit der Ausrüstung mithilfe des ATPV-Wertes(Arc Thermal Performance Value) ermittelt. Die IEC 61482-1-2 beinhaltet neben dem bereits in ENV 50354 vorliegenden BoxTest einen weiteren Test mit einem offenen, nicht gerichteten Störlichtbogen mit einem elektrischen Strom von bis zu 8kA. Die thermischen Kennwerte werden außerdem zur Beurteilung und Schutz von Verbrennungen zweiten Grades benutzt (nach STOLL-Kurve). Bei über die Norm gehende Anforderungen von Kurschlussstrom über 7kA und Störlichtbogenstand von über 0,5s müssen diese von den Stadtwerken und Energieversorgern selbstständig festgelegt und in einem zusätzlichen Konzept umgesetzt werden.
Störlichtbogen Klasse 2 (bis 7kA) Elektrikervisier von Kolzen
Die Störlichtbogen Visiere von der Firma Kolzen aus Hamburg sind hauptsächlich für Arbeiter bei Energieversorgern, Stadtwerken und in der Industrie ausgelegt. Die Schutzscheibe besteht aus 1,5mm dicken Polycarbonat und ist, mithilfe einer Kunststoffschraubenbefestigung, stufenlos verstellbar. Der transparente Kinnschutz ermöglicht eine problemlose Rundumsicht. Natürlich ist auch diese frei verstellbar. Das Polycarbonat ermöglicht eine hohe Lichtdurchlässigkeit und eine natürliche Farbwiedergabe, wodurch das Visier die Sicht des Arbeiters nicht einschränkt. Zudem verfügen das Visier und der Kinnschutz über einen Antibeschlag Beschichtung. Das U-Profil der Halterung besteht aus Polyamid mit GFK Anteil. Gehalten wird das Visier mithilfe eines Spannbandes. Die Schutzwirkung ist bis zu einem Prüfpegel von W = 423 kJ gemäß Gefährdungsbeurteilung nach DGUV Information 203-077 und einer Nennspannung von bis zu 1000V gewährleistet. Dieser Schutz wird mithilfe von Nanotechnologie selbst bei Kratzern auf der Oberfläche noch aufrechterhalten. Das gesamte Visier wirkt außerdem noch energieabsorbierend und weist einen geringen Verschleiß auf, wodurch weitere Kosten eingespart werden. Zertifiziert sind die Störlichtbogen Klasse 2 (bis 7 kA) Visiere nach EN 50365 (elektrostatische Isolierung), EN 397 (Schutz gegen mechanische, thermische Risiken), EN 61482-1-2 Klasse 2 | 7 kA (Schutz vor Störlichtbogen) und ATPV Test nach IEC 61482-1-1 | ASTM F2178. Erhältlich sind die Störlichtbogen Klasse 2 Visiere in 3 unterschiedlichen Ausführungen mit einem ATPV-Wert zwischen 0 bis 20 cal / cm² und einem Lichttransmissionsgrad VLT zwischen 43,2% und höher als 75%.